#32

Alles war still. Auf dem Bett lag eine zierliche Person. Dass es eine Frau war, war nicht auf den ersten Blick offensichtlich war. Sie lag auf dem Bauch, den Kopf abgewandt in Richtung Terrassentür. Sie war nicht sehr groß und hatte kurze schwarze Haare. Ein Pagenschnitt, zumindest war es das, was ich für einen Pagenschnitt hielt. Ob es einer war kann ich nicht sagen.

Ihr Rücken war unterhalb der Schultern mit einem weißen Laken bedeckt. Ihre Schultern und ihr Nacken waren frei. Die Arme lagen parallel zum Körper nach unten ausgestreckt. Kurz oberhalb der Hüfte endete das Laken, das den Rücken bedeckte. Ihr kleiner, runder, nackter Hintern lag offen da. Nun wurde offensichtlich, dass es sich um eine Frau handelte. Ihre schlanken Beine waren leicht gespreizt und lang ausgestreckt. Der Anblick ihres Hinterns machte mich kurz fassungslos. Seine Form und seine makellose Haut waren einfach perfekt, wie ich es kaum einmal auf meinen Streifzügen durch die virtuelle Welt gesehen hatte.

Es musste sich um eine sehr junge Frau handeln, maximal Anfang 20. Von meinem Standpunkt an der Tür aus konnte ich nicht mehr sehen, als diese perfekten, straffen, bleichen Rundungen, die mit einer am Übergang minimalen Falte in zwei Oberschenkel übergingen, sich mit einer feinen Wölbung über die Kniekehlen weiterzogen und über zwei perfekt modellierte Waden an zwei kleinen Füßen mit faltigen Fußsohlen und kleinen Zehen endeten.

Ich konnte tatsächlich nicht mehr sehen, ich konnte nichts anderes mehr sehen. Ich war unfähig meinen Blick abzuwenden, gleichwohl völlig schutzlos, ertappt zu werden. Ertappt, obgleich in meinem eigenen Haus. Ertappt, mir diesen Anblick zu nehmen, ungefragt, ungebeten an dieser kostbaren Darbietung teilzuhaben. Doch sie rührte sich nicht. In meiner regungslosen Starre überkam mich ein Schauer, vor Lust und Angst vor dem ertappt werde und vor Kälte. Es war kalt, viel zu kalt als nur spärlich bedeckt dazuliegen. Auf ihrer Haut waren keine Anzeichen von Gänsehaut. Reglos schön lag sie da, und einen Moment hatte ich das Gefühl, sie könne tot sein.