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Roxy Ramirez wohnt in einem Loft. Eine ehemalige Lagerhalle oder ein stillgelegter Schlachthof auf einem abgelegenen, ehemaligen Industrieareal. Großzügig, modern hergerichtet. Mit allen notwendigen Annehmlichkeiten. Knirschend gelangt man über einen grob geschotterten Vorplatz an eine massive Stahltür. Nichts verrät einem, dass hier jemand wohnt. Die Gegend sieht eher nach Industriedenkmal aus. Außer Betrieb.

Eine Türglocke oder gar ein Namenschild sucht man vergeblich. Man hat den Schlüssel, oder man ist eingeladen. Dann öffnet sich die Stahltür wie von Geisterhand. Man betritt einen robust anmutenden Lastenaufzug, die Schiebetür rasselt hinter einem zu, blanke unverputze Klinkermauern ziehen an den Augen vorbei, während man in das Obergeschoss transportiert wird. Bis diese Mauern enden und man taucht ins Licht, als ob man über eine Hebevorrichtung langsam auf die Bühne gehoben wird. Dann steht man da, obwohl immer noch im Aufzug gleichsam mitten im Reich von Roxy Ramirez. Keine weitere trennende Tür, kein Windfang, kein Flur. Die Mauer fällt langsam vor den Augen wie ein Vorhang und man ist angekommen.

Beeindruckend. Und mit Sicherheit ein großer Effekt wenn man zu beeindruckenden Besuch empfängt. Ungünstig, denke ich mir, wenn einen zwielichtige Gestalten überraschen. Aber denen ist Roxy Ramirez immer einen Schritt voraus.